Concerto Foscari
Die gebürtige Ungarin Franciska Anna Hajdu entdeckte schon als kleines Kind ihre Liebe zur Geige. Ab ihrem 14. Lebensjahr besuchte sie regelmäßig Meisterkurse in Ungarn und ganz Europa und nahm Unterricht bei Zsolt Kalló, Katalin Kokas und Lucia Krommer. Anschließend studierte sie moderne Violine bei Dr. Svikruha Márta am Varga-Tibor-Institut für Musikkunst und schloss dort ihr Studium 2012 ab.
Darüber hinaus erhielt sie ein ungarisches Staatsstipendium, das ihr ein Semester an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber in Dresden ermöglichte. Dort unternahm sie unter der Leitung von Prof. John Holloway ihre ersten Schritte in die Welt der Barockvioline und der historischen Aufführungspraxis.
Anschließend besuchte sie die Internationale Sommerakademie des Mozarteums Salzburg (Prof. Thomas Albert und Prof. Hiro Kurasaki), Miszla Barokk (Mónika Tóth) und die Schwetzinger Hofmusikakademie (Midori Seiler und Jaap ter Linden). Im Oktober 2012 begann die junge Geigerin ihr Studium bei Veronika Skuplik an der Hochschule für Künste in Bremen, das sie 2019 mit dem Master in Barockvioline abschloss.
Franciska Hajdu ist Konzertmeisterin des Ensemble Volcania (Elisabeth Champollion), eine Position, die sie seit der Gründung des Ensembles im Jahr 2018 innehat.
Als Ensemblemusikerin trat sie bei zahlreichen internationalen Festivals auf, darunter das Utrecht Early Music Festival (NL), Tage Alter Musik Regensburg (DE), AMUZ-Festival van Vlaanderen-Antwerpen (BE), Monteverdi Festival Cremona (IT), Südtirol Festival Merano (IT), Missiones de Chiquitos Festival de Musica Barroca (Bolívia) und das Valletta Baroque Festival (Malta).
Die Sopranistin Johanna Ludwig (ehem. Bookmeyer) ist als Solistin und Ensemblesängerin besonders für die Musik des 16.-18. Jahrhunderts gefragt.
Im Anschluss an eine Ausbildung zur Ensembleleiterin an der BfM Bad Königshofen studierte sie Gesangspädagogik und Singen mit Kindern an der HS Osnabrück.
Seitdem ist sie als Gesangspädagogin, als Pädagogin und Dozentin für das Singen mit Kindern und als Kinderchorleiterin tätig.
Seit 2015 studiert Johanna Ludwig künstlerischen Gesang mit dem Schwerpunkt Alte Musik an der HfK in Bremen zunächst in der Klasse von Peter Kooij, später in der Klasse von Bettina Pahn und Benno Schachtner. (Bachelorabschluss in 2020, Masterabschluss in 2023).
Kurse bei unter anderen Margreet Honig, Emma Kirkby, Julian Pregardien, Dorothee Mields und Gerd Türk bereichern ihr musikalisches Schaffen.
Neben ihrer solistischen Konzerttätigkeit singt sie mit Ensembles wie Rheinische Kantorei (Herrmann Max), Weser Renaissance (Manfred Cordes), Bremer Barock Consort (Detlef Bratschke) und anderen.
2021 gewann sie den La Risonanza EMSA award in Italien.
Daniel Seminara ist Gitarrist und Lautenist mit Spezialisierung auf historische Aufführungspraxis. Mit dem Arciliuto, der Barockgitarre und der Renaissancelaute widmete sich Daniel in den letzten Jahren insbesondere der Sololiteratur für Laute aus dem italienischen Frühbarock und der italienischen Kantate des 18. Jahrhunderts. Als Continuospieler spielt er regelmäßig in Kammermusikgruppen unterschiedlicher Formationen und hat bereits viele Opern im Theater begleitet.
Er schloss seinen Master in Gitarre an der HMTM Hannover mit Auszeichnung und anschließend ein Lautestudium an der HfK Bremen ab.
Er spielt regelmäßig mit dem Asambura Ensemble, dem Ensemble Filum und seit 2021 mit der Berliner Musiktheatergruppe Nico and the Navigators.
Daniel Seminara hat an verschiedenen CD Produktionen bei den Labels Arcantus und Decurio mitgewirkt. 2023 wird Seminaras erste Solo-CD mit Lauten- und Gitarrenmusik beim Label Arcantus veröffentlich.
Concerto Foscari hat sich auf die Musik des 16. bis 18. Jahrhunderts spezialisiert; in dem Wunsch, generationsübergreifend Menschen für die Vielfalt der Musik dieser Zeit zu begeistern. So entstanden Projekte wie beispielsweise »Symphonie pour David« – ein Programm zum Reformationsjubiläum, das den Spuren des Genfer Psalters von Europa bis in das Osmanische Reich folgt; eine Hommage an »Rembrandt«, dessen geniale Bildwelt dem musikalischen Leben jener Epoche des Goldenen Zeitalters gegenübergestellt wird, oder »Concert d'Anniversaire« – konzipiert als Geburtstagskonzert für einen der großen Denker Europas, Gottfried Wilhelm Leibniz: ein fulminantes und farbenreiches musikalisches Fest.
Zum 100-jährigen Geburtstag des Bauhauses, wagte Concerto Foscari zudem einen neuen Weg und widmete sich in dem Programm »Barock begegnet Bauhaus – Bach in der weißen Stadt« neben Kompositionen der Familie Bach einem zeitgenössischem Auftragswerk »Walk with Bach« (re-composition) von Amit Weiner und entwarf damit eine musikalische Brücke in unsere Gegenwart.
Erst jüngst beeindruckte Concerto Foscari zudem mit zwei kleinen Werken des vor einem Jahr verstorbenen Komponisten Alfred Koerppen bei dessen großem Gedenkkonzert.
Zum bundesweiten Festjahr »1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland« gestaltete das Ensemble zahlreiche Konzerte mit vier thematischen anspruchsvollen Programmen.
Für die CD »Telemandolin« wurde Concerto Foscari und Alon Sariel in Belgien von Klassiek Centraal mit einem GOUDEN LABEL und in Deutschland mit einem OPUS KLASSIK ausgezeichnet. Die CD »Rembrandt!« wurde ebenfalls für einen OPUS KLASSIK nominiert.
Etliche Konzertprogramme werden auch mit einem musikpädagogischen Projekt verbunden. Auf eine altersgerechte, kreative und unmittelbare Weise wird die Schönheit, Sinnlichkeit und Lebendigkeit der musikalischen Welt für junge Menschen erlebbar. Rhythmik bildet einen Schwerpunkt der musikpädagogischen Arbeit.
Erneut stellte dies Concerto Foscari in seiner Künstlerresidenz 2020-2022 der Villa Seligmann – dem hannoverschen Haus für jüdische Musik – mit spannenden Programmformaten auch für Kinder und Jugendliche einmal mehr unter Beweis.